Die Fähigkeit eine Geschichte zu erzählen, der man gut folgen kann und gerne zuhört, ist nicht bei allen Kindern gut entwickelt. Symptome sind: kurze, unvollständige Formulierungen, Auslassungen wesentlicher inhaltlicher Elemente, Schwierigkeiten beim Perspektivwechsel (z.B. kann eine 3. Person nicht wissen, wer „Anja“ ist, wenn das Kind diese nicht als z.B. Freundin einführt), etc. Der Zuhörer muss Vieles erfragen und die Kinder reagieren darauf meist genervt.
Nicht nur in der Schule ist die Fähigkeit, einen „roten Faden“ entwickeln zu können für Aufsätze oder Problemlösungsstrategien wichtig. Auch im Alltag stoßen diese Kinder an ihre Grenzen, weil sie ihre Ideen, Erlebnisse, Erfahrungen und Wünsche weniger gut ausdrücken können. Im schlechtesten Fall reduziert sich die Freude am Erzählen.
Die Störung kann sowohl das Verständnis als auch die Produktion jeglicher Texte betreffen, z.B. das Erzählen einer Geschichte (Märchen) oder im Rahmen eines Gesprächs (Erzählen der Erlebnisse des Tages). Sätze können in keinen sinnvollen Zusammenhang gestellt werden (zeitlich und kausal). Einzelsätze können zielsprachlich ausgedrückt werden.
Ursachen & Symptome
Häufig ist die Textgrammatikstörung eine späte Form einer früheren grammatischen Störung oder Sprachentwicklungsstörung. Mögliche Merkmale einer Textgrammatikstörung:
- tritt im späten Vorschul- und Grundschulalter auf
- Auslassung notwendiger Bestandteile einer Geschichte (z.B. Ort, Zeit, Schluss)
- viele Pronomen („Da ist die. Da läuft der.“)
- falsche/ nicht eindeutige Verwendung von Pronomen („Der Mann kauft Blumen. Sie…“ „Frau Hufner und Frau Becker fahren Fahrrad. Sie stürzt.“)
- wenig/ keine Nebensätze
- wenig schmückende Elemente (z.B. plötzlich…, riesig, deswegen…, trotzdem…)