Sprachstörung bei Demenz

Sprachstörungen bei Demenz oder „primär progrediente Aphasie“ (PPA)

Ursächlich für eine Demenz ist eine Veränderung des Gehirns und der damit verbundenen kognitiven Fähigkeiten. Je nach dem welche Zellen betroffen sind, kann es zu unterschiedlichsten Symptomen/ Schwierigkeiten kommen. Die bekanntesten Symptome sind Vergesslichkeit und der Verlust der Orientierung. Abhängig von den Ursachen für die Hirnveränderungen und abhängig von den betroffenen Hirnregionen kann es aber zu vielen anderen Symptomen kommen und werden viele verschiedene Demenzformen unterschieden. Zur Einschätzung ist eine fachärztliche Untersuchung nötig.

Auch Sprachstörungen können ein Symptom im Zuge einer Demenz sein. Sprachstörungen können aber auch entstehen, lange bevor es zu bekannteren Symptomen einer Demenz kommt. In diesen Fällen spricht man von einer PPA (Primär progrediente Aphasie), was letztlich „zunehmende Sprachstörung“ bedeutet. Es werden bisher 3 Typen von PPA unterschieden:

Agrammatische Variante
Grammatikstörung und/ oder Sprachanstrengung mit entstellten Wörtern, Störung des Verständnis für komplexere Sätze.

Semantische Variante
Störung des Benennens, Störung des Verständnis seltenerer Wörter, Störung des Schreibens.

Logopenische Variante
Störung des Nachsprechens, Wortfindungsstörung, z.T. entstellte Wörter.

Im Unterschied zur Therapie bei anderen Sprachstörungen können bei Sprachstörungen im Rahmen einer Demenz nicht neu gelernt werden oder Fähigkeiten zurückerlangt werden. Eine Demenz ist bisher bekanntlich generell nicht heilbar.

Ziele der Therapie sind individuell vorhandene Fähigkeiten anzuregen, zu nutzen, so lange wie möglich zu erhalten und Kompensationsstrategien zu entdecken. Auch soll mit vorhandenen vielleicht eingeschränkten Fähigkeiten die Erfahrung gelungener Kommunikation gemacht werden. Betroffene leiden oftmals unter entstehenden Misserfolgen und haben weniger Selbstvertrauen. Je nach dem, wie schwer die Beeinträchtigungen sind, kann über Biographie-Arbeit an erfolgreicher Kommunikation auf allen Ebenen (Schreiben, Verstehen, Sprechen, Lesen, Gestik/ Mimik) gearbeitet werden.

Auch Angehörige werden aufgeklärt, wie ihr Partner Kommunikation erlebt, was schwierig ist und welche Situationen besonders herausfordernd sind. Auch wird beraten, wie sie die tägliche Kommunikation unterstützen, vereinfachen und aufrechterhalten können.